Kinder und Jugendliche sind von Computerspielen fasziniert. Was wäre, wenn man diese Faszination nutzen würde?
Ich selbst habe inzwischen in JavaScript ein paar einfache Spiele geschrieben, die mich interessieren, z.B. ein Quizz.
Damit kann ich Jugendliche nicht hinter dem Ofen hervor locken, aber was wäre, wenn sie lernen könnten, ihre eigenen Spiele zu programmieren. Und was wäre, wenn der Einstieg dazu einfach und intuitiv wäre?
Dafür gibt es Scratch, eine bildungsorientierte blockbasierte visuelle Programmiersprache für Kinder und Jugendliche inklusive ihrer Entwicklungsumgebung. Kostenlos und werbefrei können Kinder und Jugendliche ihre ersten Schritte in Richtung
“Programmieren lernen” gehen und haben dabei sicher mehr Erfolg als ich, weil ich bei den Beispielen nicht einmal wusste, was das Ziel des Spiels ist und was ich zu dessen Erreichung machen muss. Spielerprobte Kids wüssten das sicher.
Mein selbstgebasteltes Spiel erspare ich euch an dieser Stelle. Es enthält drei Buchstaben im Wald, die man anklicken kann und die dann die Farbe/ Größe ändern, sich drehen und etwas sagen, sowie einen selbst aus Einzeltönen zusammengebastelte Soundeffekt. Ja, es ist so nervig, wie es sich anhört. Und ich bin sicher, Kids könnten etwas noch viel Nervigeres produzieren.
Dabei glaube ich, dass man gerade Kindern, die bisher in ihrem Bildungsweg wenig Anerkennung hatten, hier eine Möglichkeit für einen Neustart und vor allem für Erfolgserlebnisse geben kann. Und weiter bin ich der Überzeugung, dass Kinder, die als Schulversager gelten, einfach noch nicht den richtigen Lernweg für sich gefunden haben. Vielleicht entpuppt sich ja das eine oder andere Computergenie.
Ich habe gerade eine Vision von einer Klasse voller Jugendlicher, von denen jeder ein Laptop vor sich hat und der Dozentin, die vorne am Smartboard steht, Anweisungen geben, was sie zu tun hat, damit ein gemeinsam programmiertes Spiel funktioniert. Das hätte ich mir als Kind gewünscht: Einmal schlauer sein als der Lehrer.
Gruß,
Kerstin